Putenfleisch und Putenwurst einfrieren und auftauen – Haltbarkeit und Tipps
Die wichtigsten Fakten zusammengefasst
- Haltbarkeit: Rohe Pute kann im Gefrierfach bei ‑18 °C je nach Schnitt etwa 6–8 Monate eingefroren werden. Mageres Fleisch wie Putenbrust hält etwas länger als fettreiche Teile; klein geschnittenes Fleisch (Putengeschnetzeltes) und Hackfleisch sollten innerhalb von 2–4 Monaten verbraucht werden. Putenwurst und andere Aufschnitt‑Waren bleiben tiefgefroren etwa 1–3 Monate, vakuumiert bis zu sechs Monate.
- Frische und Hygiene: Nur frisches Fleisch, das noch nicht gefroren war, sollte eingefroren werden. Den Gefriervorgang möglichst schnell starten, saubere Gefrierbeutel oder Gefrierdosen verwenden und die Luft aus der Verpackung streichen, um Gefrierbrand zu vermeiden. Jede Portion mit Datum und Inhalt beschriften.
- Portionieren: Große Stücke im Ganzen oder tranchieren; kleinere Portionen getrennt einfrieren, damit beim Auftauen nur die benötigte Menge aus dem Tiefkühler kommt. Putenschnitzel sollten durch Folien getrennt werden, damit sie nicht zusammenkleben.
- Auftauen: Putenfleisch und Wurst langsam im Kühlschrank auftauen lassen. Das Abtropfwasser auffangen und wegschütten, damit keine Keime auf andere Lebensmittel übertragen werden. Auftauen bei Raumtemperatur oder wiederholtes Einfrieren verschlechtert die Qualität und erhöht das Risiko von Keimen. Gekochtes Fleisch kann bei Bedarf in der Mikrowelle aufgetaut werden.
- Qualität prüfen: Verdorbenes Fleisch riecht süßlich oder faulig, wirkt schmierig und verändert seine Farbe – solche Produkte müssen entsorgt werden. Gefrierbrand ist hingegen nur ein Qualitätsverlust; die betroffenen Stellen können abgeschnitten werden.
Warum Putenfleisch einfrieren?
Putenfleisch ist ein mageres Geflügelfleisch und daher empfindlich. Durch Einfrieren lässt sich seine Haltbarkeit deutlich verlängern, ohne dass Nährstoffe oder Geschmack verloren gehen. Bei −18 °C kommt das Wachstum von Bakterien zum Stillstand, sodass Geflügelfleisch mehrere Monate sicher gelagert werden kann. Richtig eingefroren, bleibt das Fleisch zart und saftig und kann bei Bedarf portionsweise aufgetaut werden – ideal für Familien oder zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung.
Putenfleisch vorbereiten
Frische prüfen und nicht wieder einfrieren
Nur frisches Putenfleisch, das noch nicht gefroren war, sollte eingefroren werden. Achten Sie beim Einkauf auf Geruch, Farbe und eine feste, trockene Oberfläche. Rohes Geflügel und Hackfleisch müssen dauerhaft gut gekühlt werden und sollten bereits nach wenigen Tagen verarbeitet oder eingefroren werden. Ein einmal aufgetautes Produkt darf aus hygienischer Sicht nicht erneut eingefroren werden, da sich während des Auftauens Keime vermehren können.
Verpackung und Portionierung
- Luftdicht verpacken: Sauerstoff fördert Gefrierbrand. Verwenden Sie Gefrierbeutel oder -dosen und streichen Sie die Luft vor dem Verschließen heraus. Für vakuumierte Ware gelten längere Lagerzeiten.
- Portionieren: Schneiden Sie Putenbrust, Putenschnitzel oder Geschnetzeltes in Portionen und trennen Sie Schnitzel mit Folie, damit sie später nicht aneinander haften. Größere Stücke, etwa Putenbraten, können im Ganzen eingefroren werden.
- Beschriften: Vermerken Sie Datum, Menge und Inhalt auf dem Gefrierbehälter. So behalten Sie den Überblick über die Haltbarkeit.
Schnell einfrieren
Um die Zellstruktur zu erhalten, sollte das Fleisch möglichst schnell gefrieren. Moderne Tiefkühlschränke besitzen eine Schnellgefrierfunktion; legen Sie die verpackten Portionen nebeneinander ins Gefrierfach und nicht auf bereits gefrorenes Gut. Je schneller das Putenfleisch durchfriert, desto saftiger bleibt es nach dem Auftauen.
Wie lange kann man Putenfleisch einfrieren? – Tabelle
Die Haltbarkeit hängt von Fettgehalt, Schnitt und Verpackung ab. Folgende Richtwerte gelten bei konstant −18 °C:
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Produkt |
Richtwerte für die Lagerdauer |
Hinweise |
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Pute im Ganzen |
6–8 Monate |
Küchengerecht vorbereiten (ausnehmen) und einzeln einfrieren. Vakuumiert hält sie länger. |
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Putenbrust (roh, mager) |
6–8 Monate |
Mageres Fleisch aus der Brust ist besonders lange haltbar; nach dem Portionieren luftdicht verpacken. |
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Putenschnitzel |
6–8 Monate |
Schnitzel einzeln oder mit Folien getrennt einfrieren, damit sie nicht zusammenkleben. |
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Putengeschnetzeltes / klein geschnittene Stücke |
2–4 Monate (ähnlich wie mageres Hackfleisch) |
Durch die größere Oberfläche verderben kleinere Stücke schneller; nur frisch einfrieren und schnell verbrauchen. |
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Gegartes Putenfleisch (gebraten, gekocht) |
bis 3 Monate |
Vor dem Einfrieren vollständig auskühlen lassen. Gewürze können in der Truhe ihr Aroma verändern. |
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Putenwurst / Geflügelaufschnitt |
1–3 Monate |
Wurstsorten wie Salami oder Schinken lassen sich gut einfrieren. Streichfähige Leber‑ und Blutwurst verlieren stärker an Konsistenz. |
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Vakuumierte Putenwurst |
bis 6 Monate |
Durch Vakuumierung bleibt die Wurst länger aromatisch; konstant −18 °C vorausgesetzt. |
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Putenhackfleisch |
1–3 Monate |
Hackfleisch sollte sehr frisch eingefroren werden und wegen der großen Oberfläche schnell verbraucht werden. |
Hinweis: Die angegebenen Zeiten sind Richtwerte. Bei jedem Auftauen sollten Geruch, Farbe und Konsistenz geprüft werden; bei Anzeichen von Verderb (unangenehmer Geruch, schleimige Oberfläche) darf das Fleisch nicht mehr verzehrt werden.
Spezifische Anleitungen für verschiedene Putenprodukte
Putenbrust einfrieren
Mageres Brustfleisch ist zart und fettarm. Vor dem Einfrieren wird es in Portionen geschnitten, trocken getupft und luftdicht verpackt. Mageres Putenfleisch aus der Brust ist laut Experten am längsten haltbar – etwa 6 bis 8 Monate. Vakuumierte Putenbrust kann bei konstanter Temperatur sogar länger gelagert werden. Zum Auftauen das Stück am Vorabend in den Kühlschrank legen; pro 500 g dauert der Prozess 5–6 Stunden.
Putenschnitzel einfrieren
Schnitzel sind dünne Scheiben, die beim Einfrieren leicht aneinander haften. Legen Sie daher Folien zwischen die Scheiben oder verwenden Sie Gefrierpapier. AOK empfiehlt eine Lagerdauer von 6–8 Monaten für Schnitzel. Schnitzel portionsweise einfrieren, damit später nur die benötigte Menge aufgetaut wird.
Putengeschnetzeltes (Geschnetzeltes) einfrieren
Geschnetzeltes besteht aus fein geschnittenem Fleisch mit großer Oberfläche. Wie bei Hackfleisch können Bakterien hier leichter angreifen. Experten raten, geschnetzelte Stücke bei −18 °C höchstens 2–4 Monate zu lagern. Das Fleisch sollte sehr frisch sein und rasch eingefroren werden. Beim Auftauen langsam im Kühlschrank auftauen und direkt zubereiten.
Gebratenes oder gegartes Putenfleisch einfrieren
Bereits gegartes Putenfleisch (Braten, Schnitzelreste) kann problemlos eingefroren werden, sollte aber vorher vollständig abgekühlt sein. Da Gewürze beim Einfrieren an Aroma verlieren, empfiehlt es sich, sparsam zu würzen und bei Bedarf erst nach dem Aufwärmen nachzuwürzen. Gekochtes Fleisch bleibt tiefgefroren etwa bis zu drei Monate genießbar. Beim Auftauen kann gegartes Putenfleisch – anders als rohes – auch in der Mikrowelle erwärmt werden.
Putenwurst und Geflügelaufschnitt einfrieren
Wurstsorten unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung und reagieren unterschiedlich auf das Einfrieren:
- Salami, Schinken und geräucherte Würste: Sie eignen sich besonders gut zum Einfrieren. Aufgrund des geringen Wassergehalts behalten sie nach dem Auftauen ihre Konsistenz. Die Haltbarkeit beträgt bei −18 °C etwa 1–3 Monate.
- Aufschnitt (Bierwurst, Lyoner): Diese Sorten können eingefroren werden, verlieren jedoch nach dem Auftauen etwas Feuchtigkeit. Sie sollten innerhalb von zwei bis drei Monaten verbraucht werden.
- Streichfähige Würste (Leberwurst, Blutwurst): Sie sind zum Einfrieren weniger geeignet; die Textur wird nach dem Auftauen bröckelig oder schmierig. Für kurze Lagerung (1–2 Monate) eignen sich diese Produkte aber noch.
- Vakuumierte Wurst: Durch Luftausschluss lässt sich Wurst bis zu sechs Monate Achten Sie auf konstant niedrige Temperaturen und auf die Unversehrtheit der Vakuumverpackung.
Pute richtig auftauen
Beim Auftauen ist Hygiene besonders wichtig, denn während des langsamen Erwärmens vermehren sich eventuell vorhandene Krankheitserreger wieder. Befolgen Sie diese Tipps:
- Kühlschrank statt Raumtemperatur: Fleisch und Wurst sollten mehrere Stunden im Kühlschrank auftauen. Legen Sie die Verpackung in ein Sieb und stellen Sie eine Schale darunter, um die Auftauflüssigkeit aufzufangen.
- Flüssigkeit entsorgen: Das Tauwasser enthält Keime; es darf nicht mit anderen Lebensmitteln in Kontakt kommen und muss nach dem Auftauen weggeschüttet werden.
- Nicht wieder einfrieren: Nach dem Auftauen sollten Putenfleisch und Wurst zügig verbraucht werden. Ein erneutes Einfrieren führt zu Qualitätsverlust und erhöht das Risiko von Keimen. Vakuumierte Ware kann in Ausnahmefällen erneut eingefroren werden, wenn sie durchgehend gekühlt blieb, doch die Qualität leidet darunter.
- Zeit einplanen: Für etwa 500 g Fleisch rechnet man im Kühlschrank 5–6 Stunden Auftauzeit. Eine ganze Pute benötigt ein bis zwei Tage. Gekochtes Putenfleisch oder Wurst kann vorsichtig in der Mikrowelle aufgetaut werden.
Woran erkennt man verdorbenes Putenfleisch?
Auch tiefgefrorenes Fleisch kann schlecht werden. Überprüfen Sie aufgetaute Produkte vor der Zubereitung:
- Geruch: Verdorbenes Fleisch riecht unangenehm süß oder faulig.
- Aussehen und Konsistenz: Eine klebrig‑schmierige oder matschige Oberfläche und eine unnatürliche Verfärbung sind Warnzeichen.
- Gefrierbrand: Weißlich‑bräunliche Stellen sind durch austrocknende Luft entstanden. Gefrierbrand ist nicht gesundheitsschädlich; schneiden Sie die betroffenen Stellen vor der Zubereitung ab.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist der Unterschied zwischen Mindesthaltbarkeits‑ und Verbrauchsdatum?
Bei verpackter Putenwurst oder Geflügelfleisch finden sich unterschiedliche Datumsangaben. Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) bezieht sich auf die Qualität; Produkte sind oft auch nach Ablauf noch genießbar, wenn Geruch und Aussehen stimmen. Das Verbrauchsdatum dagegen findet sich bei leicht verderblicher Ware wie frischem Geflügel; nach Ablauf darf das Produkt nicht mehr verkauft werden und sollte auch zu Hause nicht mehr gegessen werden.
Kann man aufgetautes Putenfleisch wieder einfrieren?
Prinzipiell ist es möglich, Fleisch nach dem Auftauen erneut einzufrieren, wenn es während des Auftauens durchgehend gekühlt wurde und keine hohen Temperaturen erreicht hat. Fachleute raten jedoch davon ab, da die Qualität stark leidet und das Risiko einer Bakterienvermehrung steigt. Wenn Fleisch zweimal eingefroren wird, sollte es beim zweiten Mal vollständig durchgegart werden.
Darf man mariniertes Putenfleisch einfrieren?
Ja, mariniertes Fleisch kann eingefroren werden. Lassen Sie überschüssige Marinade abtropfen und tupfen Sie das Fleisch trocken, bevor es in den Gefrierbeutel kommt. So verhindern Sie, dass sich Eiskristalle bilden und die Struktur der Pute beim Auftauen wässrig wird.
Wie lange ist Putenwurst im Kühlschrank haltbar, wenn sie aufgetaut wurde?
Aufgetaute Wurst sollte im Kühlschrank innerhalb weniger Tage verbraucht werden. Luftdicht verpackt und gut gekühlt bleibt sie etwa zwei bis drei Tage genießbar. Prüfen Sie täglich Geruch und Konsistenz. Bei vakuumierter Ware kann die Haltbarkeit geringfügig länger sein, sofern die Packung unversehrt bleibt.
Fazit
Putenfleisch und Putenwurst lassen sich hervorragend einfrieren, wenn einige Grundregeln beachtet werden: Frische Ware verwenden, portionsweise luftdicht verpacken, schnell einfrieren und die Gefrierzeiten einhalten. Rohe Pute und Putenbrust bleiben bei −18 °C etwa 6–8 Monate haltbar, während kleinere Stücke, Hackfleisch und Wurst deutlich kürzere Lagerzeiten haben. Beim Auftauen gilt: langsam im Kühlschrank, Tauwasser entsorgen und nicht erneut einfrieren. So bleiben Geschmack und Sicherheit erhalten – und der Vorratsschrank ist stets gefüllt.
Quellen- AOK – Fleisch einfrieren: So lange hält sich Schwein, Rind und Geflügel
- EDEKA – Wie lange ist tiefgekühltes Fleisch haltbar?
- LAVES Niedersachsen – „Auf Eis gelegt“: Richtig einfrieren
- Initiative Tierwohl – Fleisch einfrieren
- Initiative Tierwohl – Wurst einfrieren
- Verbraucherzentrale – Fleisch richtig einkaufen und lagern
- Kerntemperatur.org – Putenfleisch einfrieren & auftauen
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