Ist Putenfleisch gesund?
Kernaussagen im Überblick
- Fettarm und kalorienbewusst: Putenfleisch zählt zu den kalorienarmen Fleischsorten. Eine Portion von 100 g liefert nur etwa 105–151 Kilokalorien und besteht je nach Teilstück aus lediglich 1 % Fett. Selbst geröstetes Putenfleisch mit Haut liefert mit 190 kcal pro 100 g weniger Energie als die meisten roten Fleischsorten.
- Hochwertiges Eiweiß: 100 g Putenbrust decken bereits 51 % des täglichen Eiweißbedarfs einer Frau (41 % bei Männern). Das Protein hat eine hohe biologische Wertigkeit und enthält alle essentiellen Aminosäuren.
- Reich an Vitaminen der B‑Gruppe: Putenfleisch liefert viel Vitamin B3 (Niacin), B6 und B12; diese Vitamine unterstützen den Energiestoffwechsel, die Nervenfunktion und die Bildung roter Blutkörperchen.
- Wertvolle Mineralstoffe: Es enthält nennenswerte Mengen an Zink, Selen, Phosphor und Eisen. Diese Mineralien unterstützen das Immunsystem, die Schilddrüsenfunktion, die Knochenstärke und die Blutbildung.
- Günstiges Fettprofil: Der Fettanteil ist niedrig und besteht überwiegend aus ungesättigten Fettsäuren, die den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen.
- Sättigend und leicht verdaulich: Das viele Eiweiß fördert ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl und unterstützt den Erhalt der Muskelmasse. Da ein Großteil des Fettes in der Haut sitzt, lässt sich durch das Entfernen der Haut der Fettgehalt weiter senken.
- Moderater Konsum empfohlen: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät zu maximal 300 g Fleisch und Wurst pro Woche. Auch wenn Pute im Vergleich zu rotem Fleisch eine gesündere Wahl ist, sollte sie als Teil einer überwiegend pflanzlichen Ernährung verzehrt werden.
- Vorsicht bei verarbeitetem Fleisch: Putenwurst, -ham und andere stark verarbeitete Produkte enthalten oft viel Salz und Zusatzstoffe; unprozessiertes Fleisch ist deutlich natriumärmer und wird daher bevorzugt.
Einführung
Putenfleisch – oft als Putenbrust, Putenschnitzel oder Truthahnfleisch bezeichnet – gilt als besonders gesund. Es ist mager, proteinreich und liefert wertvolle Mikronährstoffe. Gleichzeitig ist es eine vielseitige Alternative zu Rind oder Schwein und passt sowohl in die Fitnessküche als auch in die familienfreundliche Alltagsküche. Im Folgenden erfahren Sie, wie gesund Putenfleisch wirklich ist, welche Teilstücke besonders empfehlenswert sind und worauf Sie beim Einkauf und bei der Zubereitung achten sollten.
Nährwerte von Putenfleisch im Vergleich
Die Nährwerte schwanken je nach Teilstück (Brust, Keule, mit oder ohne Haut) und Zubereitungsart. Die folgende Tabelle zeigt typische Durchschnittswerte pro 100 g:*
Tipp: Durch Entfernen der Haut und schonende Zubereitung lassen sich Kalorien und Fettgehalt weiter reduzieren.
|
Portion (100 g) |
Energie (kcal) |
Protein (g) |
Fett (g) |
Gesättigte Fettsäuren (g) |
Besonderheiten |
|
Putenbrust (roh, ohne Haut) |
105 kcal |
ca. 24 g |
1 g |
sehr gering |
extrem mager, hoher Eiweißanteil |
|
Putenfleisch mit Haut (geröstet) |
190 kcal |
30,9 g |
7,4 g |
2,3 g |
enthält mehr Vitamin‑B3 (Niacin) und Mineralstoffe |
|
Putenkeule (dunkles Fleisch) |
~164 kcal |
29 g |
~5,3 g |
etwas höher |
dunkles Fleisch liefert mehr Eisen und Zink, dafür etwas mehr Fett |
|
Putenschnitzel (aus der Brust) |
ähnlich Putenbrust |
ähnlich Putenbrust |
ähnlich Putenbrust |
sehr gering |
die Panade erhöht Fett- und Kaloriengehalt; deshalb lieber ohne Panade grillen |
|
Verarbeitetes Putenerzeugnis |
> 100 kcal |
~15 g |
variable |
oft hoher Salzgehalt |
Putenwurst, -ham etc. enthalten häufig viel Natrium und Zusatzstoffe |
*Die Werte können je nach Produkt leicht variieren.
Vitamine und Mineralstoffe
- B‑Vitamine: Besonders reichlich vorhanden sind Vitamin B3 (Niacin), B6 und B12. Niacin unterstützt den Energiestoffwechsel und den Abbau von Kohlenhydraten und Fett. Vitamin B6 ist wichtig für die Eiweißverwertung und die Bildung von Neurotransmittern, während B12 für die Blutbildung und die Zellteilung benötigt wird.
- Mineralstoffe: Putenfleisch liefert Selen, Zink, Phosphor, Eisen, Magnesium und Kalium. Selen trägt zur Bildung von Schilddrüsenhormonen bei, Zink ist wichtig für das Immunsystem, Phosphor unterstützt Knochen und Zähne, Eisen fördert die Sauerstoffversorgung des Körpers und Magnesium sowie Kalium sind unerlässlich für Muskeln und Nerven.
- Ungesättigte Fettsäuren: Der Großteil des Fettes in Putenfleisch besteht aus einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Diese können helfen, den Cholesterinspiegel zu senken und sind leichter verdaulich.
Gesundheitliche Vorteile von Putenfleisch
Hochwertiges Eiweiß für Muskelaufbau und Sättigung
Putenfleisch ist ein hervorragender Lieferant von hochwertigem Eiweiß. 100 g Putenbrust decken über die Hälfte des täglichen Eiweißbedarfs einer Frau. Die hohe biologische Wertigkeit des Proteins sorgt dafür, dass der Körper es effizient in körpereigenes Eiweiß umwandeln kann. Ein hoher Eiweißanteil fördert außerdem die Sättigung, stabilisiert den Blutzuckerspiegel und unterstützt den Muskelaufbau.
B‑Vitamine – Energie, Nerven und Blutbildung
Putenfleisch enthält besonders viel Niacin (B3), Pyridoxin (B6) und Cobalamin (B12). Diese Vitamine sind an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt:
- Vitamin B3 (Niacin) sorgt für einen reibungslosen Energiestoffwechsel und ist wichtig für die Zellkommunikation.
- Vitamin B6 unterstützt die Synthese von Aminosäuren, Neurotransmittern und Hormonen.
- Vitamin B12 ist unerlässlich für die Bildung roter Blutkörperchen und die DNA-Synthese.
Diese Vitamine können bei Stress, Müdigkeit oder Konzentrationsschwäche helfen und sind nur in tierischen Lebensmitteln in relevanter Menge enthalten.
Mineralstoffpaket – Selen, Zink, Eisen und Co.
Neben Eiweiß und Vitaminen liefert Putenfleisch auch wichtige Mineralstoffe. Selen fördert die Schilddrüsenfunktion und unterstützt die Immunabwehr. Zink trägt zu gesunder Haut, Wundheilung und einem starken Immunsystem bei. Phosphor stärkt Knochen und Zähne, Eisen ist für die Blutbildung und den Sauerstofftransport unverzichtbar, Magnesium erleichtert die Muskelkontraktion und Kalium reguliert den Elektrolythaushalt sowie die Herzfunktion.
Günstiges Fettprofil und Herzgesundheit
Der Fettgehalt von Putenfleisch ist gering und setzt sich zu einem großen Teil aus ungesättigten Fettsäuren zusammen. Diese Fettsäuren können dazu beitragen, den LDL‑Cholesterinspiegel zu senken. Studien zeigen, dass der Austausch einer Portion rotes Fleisch durch Geflügel das Risiko für Herz‑Kreislauf‑Erkrankungen um etwa 19 % verringern kann.
Leicht verdaulich und vielseitig einsetzbar
Durch den geringen Fettgehalt ist Putenfleisch gut verdaulich. Das meiste Fett sitzt direkt unter der Haut und kann leicht entfernt werden. Somit eignet sich Putenfleisch besonders für Menschen mit empfindlicher Verdauung, Kinder, Schwangere und Sportler:innen. Es lässt sich in vielfältigen Gerichten einsetzen – von Salaten über Currys bis hin zu Sandwiches.
Unterschiede zwischen Putenbrust, Putenschnitzel und anderen Teilstücken
Putenfleisch besteht aus weißem und rotem Fleisch. Die Putenbrust liefert besonders mageres und zartes Fleisch mit nur etwa 1 % Fett und 105 kcal pro 100 g. Putenschnitzel wird aus der Brust geschnitten; es ist daher ebenso fettarm. Beim klassischen panierten Schnitzel steigen jedoch Fett- und Kaloriengehalt erheblich. Eine Zubereitung ohne Panade – etwa als gegrilltes oder gebratenes Putenschnitzel – ist die gesündere Option.
Die Keule (dunkles Fleisch) enthält etwas mehr Fett und Kalorien, liefert dafür aber mehr Eisen und Zink. Das Fleisch der Keule ist saftiger und eignet sich für Schmorgerichte. Putenleber ist ein guter Lieferant von Vitamin C, Folsäure und Vitamin B12, sollte aufgrund ihres hohen Cholesterin- und Purinanteils aber nur gelegentlich verzehrt werden.
Häufige Fragen (FAQ)
Ist Putenfleisch gesund?
Ja. Putenfleisch ist ein mageres, proteinreiches Lebensmittel mit einem günstigen Fettsäuremuster und vielen Vitaminen und Mineralstoffen. Es ist damit eine gesündere Alternative zu vielen roten Fleischsorten. Wichtig ist jedoch, auf Qualität zu achten und stark verarbeitete Produkte zu meiden.
Wie gesund ist Putenbrust?
Putenbrust ist das magerste Teilstück der Pute. Mit nur 105 kcal und rund 24 g Eiweiß pro 100 g eignet sie sich hervorragend für eine kalorienbewusste Ernährung. Sie liefert B‑Vitamine und Mineralstoffe, aber kaum Fett oder Cholesterin. Entfernen Sie vor dem Garen die Haut, um den Fettgehalt weiter zu reduzieren.
Ist Putenschnitzel gesund?
Putenschnitzel besteht in der Regel aus magerer Putenbrust. In naturbelassener Form ist es kalorienarm und proteinreich. Bei panierten Varianten erhöhen Panade und Fett beim Braten den Kaloriengehalt erheblich. Für ein gesundes Putenschnitzel wählen Sie daher eine ungepanierte Zubereitung (grillen oder braten in wenig Öl) und servieren Sie es mit Gemüse oder Salat.
Wie unterscheidet sich Truthahnfleisch von Putenfleisch?
In Deutschland werden die Begriffe Pute und Truthahn synonym verwendet; beide bezeichnen das Fleisch des Haustruthahns (Meleagris gallopavo). Es gibt keinen gesundheitlichen Unterschied zwischen „Truthahnfleisch“ und „Putenfleisch“. Sowohl das helle Fleisch der Brust als auch das dunklere Fleisch der Keule sind mager, proteinreich und vitaminhaltig.
Wie viel Putenfleisch darf ich essen?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, Fleisch und Wurst insgesamt auf maximal 300 g pro Woche zu begrenzen. Diese Menge berücksichtigt Fleisch aller Tierarten. Ergänzen Sie Putenfleisch daher mit pflanzlichen Proteinquellen (Hülsenfrüchte, Nüsse) und viel Gemüse, um eine ausgewogene und nachhaltige Ernährung zu erreichen.
Risiken und worauf Sie achten sollten
- Verarbeitete Produkte meiden: Wurstwaren, Putenham, Nuggets oder andere verarbeitete Putenerzeugnisse enthalten oft viel Salz, Nitritpökelsalz und Zusatzstoffe. Studien zeigen, dass übermäßiger Konsum von verarbeitetem Fleisch das Risiko für Bluthochdruck, Herz‑Kreislauf‑Erkrankungen und Krebs erhöht. Bevorzugen Sie frisches, unverarbeitetes Fleisch.
- Fett und Haut: Das meiste Fett sitzt in der Haut; das Entfernen der Haut reduziert den Fettanteil erheblich. Achten Sie bei Hackfleisch oder Burgern darauf, wie viel dunkles Fleisch verarbeitet wurde, da dieses den Fettgehalt erhöht.
- Allergien und Unverträglichkeiten: Allergien gegen Geflügel sind selten, können aber vorkommen. Menschen mit bekannter Geflügelallergie sollten den Verzehr vermeiden.
- Hygiene und Garpunkt: Um Lebensmittelinfektionen zu vermeiden, muss Putenfleisch gut durchgegart werden. Das US-Landwirtschaftsministerium empfiehlt eine Kerntemperatur von 74 °C (165 °F).
Zubereitungstipps und gesunde Rezeptideen
- Schonende Garverfahren: Grillen, Dünsten oder Backen im Ofen benötigen wenig Fett. Würzen Sie das Fleisch mit Kräutern, Zitrone oder Knoblauch statt mit fettreichen Saucen.
- Putenschnitzel ohne Panade: Für eine knusprige Variante können Sie Putenschnitzel in einer Mischung aus gemahlenen Nüssen und Haferflocken wenden und in wenig Öl anbraten.
- Salate und Bowls: Kalte Putenbrust passt hervorragend zu Salaten mit viel Gemüse, Vollkornnudeln oder Quinoa.
- Currys und Eintöpfe: Putenstücke lassen sich in Currys oder Schmorgerichten verwenden; dunkles Fleisch bleibt hier besonders saftig.
- Sandwiches und Wraps: Putenbrust ist ein kalorienarmes Topping für Sandwiches – achten Sie dabei auf Vollkornbrot und frisches Gemüse.
Fazit
Putenfleisch ist gesund, solange es frisch, unverarbeitet und in Maßen genossen wird. Es liefert hochwertiges Eiweiß, wichtige B‑Vitamine sowie Mineralstoffe wie Zink, Selen, Eisen und Phosphor. Dank seines niedrigen Fettgehalts und der überwiegend ungesättigten Fettsäuren ist Putenfleisch eine figurfreundliche Wahl, die sogar zur Herzgesundheit beitragen kann. Wer Putenschnitzel, Putenbrust oder Truthahnfleisch als Teil einer abwechslungsreichen, pflanzlich betonten Ernährung verzehrt und auf eine schonende Zubereitung achtet, kann die Vorteile dieses mageren Geflügels optimal nutzen.
Quellen:
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